Baubeginn der neuen Tribüne mit Funktions- und Lagergebäude im Limesstadion
Mit einem ersten Spatenstich starteten am Donnerstag, 5. Juni 2025 im Limesstadion die Bauarbeiten für die neue Tribüne mit Funktions- und Lagergebäude. „Ich freue mich sehr, dass wir nun endlich mit dem Neubau beginnen können. Mit der neuen Tribüne und ihren Nebengebäuden wird das Limesstadion wieder zu einem besonderen Juwel des Sportes in unserer Stadt,“ sagte Bürgermeister Alexander Immisch. „Nicht zuletzt dank der Fördermittel aus dem Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" in Höhe von 550.000 Euro wird das Limesstadion zu einem generationenübergreifenden, inklusiven Begegnungsort für Sporttreibende und Zuschauende in unserer Stadt.“
An der Stelle der alten Tribüne aus dem Jahr 1972 entsteht eine neue, barrierefreie Tribüne für knapp 500 Zuschauer. Die dazugehörige Überdachung dient primär als Schallschutzmaßnahme für die dahinter liegenden Wohnbebauungen. Sie ist als eine Holz-Stahl-Mischkonstruktion mit V-förmigen Stahlstützen geplant und eine spätere Belegung mit Photovoltaik-Modulen ist vorgesehen.
Des Weiteren entstehen ein Funktionsgebäude mit Toilettenanlage, Verkaufsraum, Umkleidekabine und Lager sowie ein gegenüberliegendes Lagergebäude. Die Bodenplatte und die nördliche aufgehende Wand des Funktionsgebäudes sind als Stahlbetonkonstruktion geplant, die restliche Konstruktion ist als Holzrahmenkonstruktion ausgebildet. Die Decke ist als Holzbalkendecke geplant. Das Lagergebäude ist ebenfalls als Holzrahmenkonstruktion mit Stahlbeton-Bodenplatte und Holzbalkendecke geplant.
Die Entwässerung des Tribünendachs ist an ein Regenrückhaltebecken mit Zisterne angeschlossen. So kann Regenwasser gespeichert werden, um es später für die Rasenbewässerung zu nutzen. Es entsteht eine Sportanlage, die Ressourcen schont und allen Fans die Teilhabe ermöglicht. So befindet sich im Funktionsgebäude eine barrierefreie Toilette und die Umkleidekabinen können barrierefrei erschlossen werden. Auf der Tribüne befinden sich 12 Plätze für Rollstuhlfahrer und der obere Teil der Tribüne wird über eine Rampe mit einer Steigung von weniger als 6% erschlossen.
Nach dem Spatenstich werden zunächst die Erdbauarbeiten durchgeführt, darauf folgen die Rohbauarbeiten. Beides wird durch die Firma Gemünden aus Ingelheim ausgeführt. Die Zimmermannsarbeiten im Anschluss an den Rohbau werden durch die Firma Holzbau Josef Ammann, ebenfalls aus Ingelheim, ausgeführt. Die Fertigstellung des Stadions ist für Ende April 2026 geplant. Die Gesamtkosten sind aktuell mit 2,4 Millionen Euro veranschlagt.
Die Vorgeschichte
2008 wurde das Limesstadion saniert. Im Sommer 2016 sollte die Erneuerung der Tribüne folgen. Diese war längst baufällig und sollte in neuer Gestalt, reduzierter Form und barrierefrei errichtet werden. Aufgrund befürchteter Lärmbelästigung klagten einige Anwohner gegen die Erneuerung der Tribüne. Ende September 2016 verfügte das Verwaltungsgericht Frankfurt einen Baustopp für den Tribünenneubau. Ursache war der Bebauungsplan aus dem Jahr 1971, der aufgrund eines Verfahrensfehlers ungültig war. Im Mai 2017 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Aufstellung eines Bebauungsplans, in dessen Festsetzungen die Ergebnisse zweier durch den Main-Taunus-Kreis als Baugenehmigungsbehörde geforderten Gutachten zu Licht- und Lärm-Emissionen einflossen. Mit dem Ziel, den lange währenden Konflikt zwischen den Nutzern des Stadions, den Sportvereinen und den Anwohnern zu befrieden, spielte auch die Bürgerbeteiligung bei der Aufstellung des Bebauungsplans eine herausgehobene Rolle.
Mit Beschluss des Bebauungsplans Nr. 72 „Limesstadion“ durch die Stadtverordnetenversammlung im September 2021 war Baurecht geschaffen. Die Planungen für den Tribünenneubau konnten beginnen und ein Fördermittelantrag wurde gestellt.
Anfang 2022 wurde eine Ausschreibung für den Planer auf den Weg gebracht und im Laufe des Jahres 2022 wurden drei Varianten mit Raumkonzept erarbeitet und mit der Turngemeinde Schwalbach abgestimmt. In 2023 wurden ein Schadstoffgutachten für das Bestandsgebäude ausgeschrieben und ein neues Bodengutachten angefordert. Durch die finale Variante entstanden Mehrkosten, die im Haushalt neu angemeldet werden mussten. Im ersten Quartal 2024 wurde der Bauantrag gestellt und die finalen Unterlagen wurden zur Prüfung an die Oberfinanzdirektion und den Fördermittelgeber gesendet.
Nach dem Eingang des finalen Förderbescheids im August 2024 und der Baugenehmigung im Oktober 2024 erfolgten die Ausschreibungen der einzelnen Gewerke. Anfang März 2025 begannen schließlich die Abbrucharbeiten der alten Tribüne und die Entkernung sowie der Abriss der alten Funktionsgebäude.