Baum des Gedenkens an Indu Prakash Pandey im Europapark gepflanzt
Seit Anfang Mai bereichert ein Seidenbaum die botanische Pflanzenvielfalt im Europapark. Seine Blätter schließen sich am Abend und öffnen sich wieder bei Tageslicht. Diesem täglichen Naturschauspiel hat der Baum aus der Familie der Mimosengewächse auch den Namen Schlafbaum zu verdanken.
Der Baum ist eine Spende des Frankfurter Ehepaars Karin und Anwar Khan, zum Gedenken an den 2021 verstorbenen Schwalbacher Bürger Dr. Indu Prakash Pandey, der im vergangenen Jahr seinen einhundertsten Geburtstag gefeiert hätte.
„Sei selbst der Wandel, den du von der Welt erhoffst!“ Mit diesem Zitat von Mahatma Gandhi erinnert eine Plakette zukünftig an den aus Indien stammenden Literaturwissenschaftler, Hochschullehrer, Autor, Übersetzer und Sprachlehrer, der in Schwalbach am Taunus mehr als fünfzig Jahre lang zu Hause war. Der Freiheitskämpfer für die Unabhängigkeit Indiens war Initiator, Mitbegründer und langjähriger Leiter des bis vor wenigen Jahren existierenden Indischen Kulturinstituts in Frankfurt. In Schwalbach war er Teil des Interreligiösen Arbeitskreises, hielt Vorträge über Hinduismus und beteiligte sich an Veranstaltungen der Deutsch-Ausländischen Gemeinschaft Schwalbach e.V.
Zur Pflanzung des Baumes durch Winfried Kaymer von der ImmoGarten GmbH hatte Heidemarie Pandey Freunde, Nachbarn sowie das Stifterehepaar eingeladen. Maximilian Schneider, der Umweltschutzbeauftragte der Stadt Schwalbach am Taunus, der die Baumpflanzung seitens der Stadt vorbereitet und begleitet hatte, war ebenfalls anwesend und bedankte sich auch im Namen von Bürgermeister Alexander Immisch für dieses lebendige und nachhaltige Geschenk an die Stadt. „Ursprünglich aus Asien stammend und auch in Indien beheimatet, hat sich der Baum dank seiner Robustheit und Anpassungsfähigkeit auf der ganzen Welt verbreitet und gilt als Symbol für interkulturelle Verbindungen“, erläuterte der Umweltschutzbeauftragte die in Abstimmung mit den Stiftern getroffene Entscheidung für den Seidenbaum.
Karin Khan umschrieb die Lebensphilosophie von Indu Prakash Pandey mit Zitaten von Nelson Mandela, Gandhi und Goethe, die in weit entfernten Erdteilen und zu unterschiedlichen Zeiten gemeinsame Visionen von Gerechtigkeit verbanden. „‘Stillstand‘ fehlte in seinem Lebensvokabular“, beschrieb sie den 2021 Verstorbenen. Freude an den kleinen Dingen, Humor und das Interesse an jeder Begegnung zeichneten ihn demnach aus und prägten sein Wirken. Heidemarie Pandey bedankte sich nach der Pflanzung bei dem Stifterehepaar und trug die Indu Prakash Pandey gewidmete Übersetzung des Gedichtes von Jules Superveille „Gott erinnert sich an seinen ersten Baum“ vor.