Bürgerversammlung zur Kooperationsvereinbarung für das Fernheizwerk Schwalbach am Taunus
Stadtverordnetenvorsteher Jan Frey lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich zu einer Bürgerversammlung am Donnerstag, den 30. Oktober 2025, um 18:30 Uhr im großen Saal des Bürgerhauses ein. Thema des Abends ist die geplante Kooperationsvereinbarung mit der Süwag Grüne Energien und Wasser AG & Co. KG zur zukünftigen Wärmeversorgung über das Fernheizwerk Schwalbach.
Ziel der Veranstaltung ist es, die Bevölkerung frühzeitig über die Inhalte, Chancen und möglichen Auswirkungen der geplanten Vereinbarung zu informieren. Neben einer Präsentation durch einen Vertreter der Energiekommission steht der Abend insbesondere im Zeichen des Dialogs – Fragen aus der Bürgerschaft sind ausdrücklich erwünscht.
Nach der Begrüßung durch Stadtverordnetenvorsteher Jan Frey und einer Einführung durch Bürgermeister Alexander Immisch, folgt eine Darstellung der wichtigsten Inhalte der Kooperationsvereinbarung. Neben einem Referenten aus dem Kreis der Energiekommission wird der von der Stadt Schwalbach beauftragte Rechtsanwalt von der Wirtschaftskanzlei GÖRG für Fragen aus der Bevölkerung zur Verfügung stehen.
Die Kooperationsvereinbarung verfolgt drei zentrale Ziele:
- Eine sichere, preisgünstige und effiziente Wärmeversorgung über das Jahr 2027 hinaus,
- die Modernisierung und Dekarbonisierung des Heizwerks mit dem Ziel, bis 2045 vollständig auf fossile Energieträger zu verzichten,
- die Ausbau- und Anschlussfähigkeit weiterer Gebiete an das Fernwärmenetz.
Durch innovative Ansätze – wie etwa die Nutzung von Abwärme aus geplanten Rechenzentren am Kronberger Hang in Verbindung mit Großwärmepumpen – soll bereits bis 2030 eine CO₂-Reduktion von 55 % im Fernwärmesystem erreicht werden.
Die Süwag hat vom Bund Anfang Oktober eine Förderzusage über rund 40 Prozent der geplanten Investitionen in Höhe von insgesamt 37,6 Millionen Euro erhalten. 15 Millionen Euro wurden bereits verbindlich zugesagt. Die Fördermittel ermöglichen es, die Dekarbonisierung des Schwalbacher Fernwärmesystems bis zum 1. Januar 2028 sowie den Ausbau des Fernwärmenetzes weiter voranzutreiben.
Die Energiekommission, ein beratendes Gremium mit Vertreterinnen und Vertretern aller Fraktionen, des Magistrats und sachkundigen Bürgern, hat in enger Zusammenarbeit mit der Stadt und den beteiligten Fachberatern die Verhandlungen mit der Süwag intensiv vorbereitet und begleitet. Ergebnis ist eine Kooperationsvereinbarung, die auf langfristige Partnerschaft, stabile Preise und Klimaschutz ausgerichtet ist. Besonders hervorzuheben ist: Die Grundpreise sollen trotz Modernisierungs- und Dekarbonisierungsmaßnahmen nicht steigen, in vielen Fällen sogar sinken.
Bürgermeister Alexander Immisch betont: „Mit dieser Vereinbarung legen wir den Grundstein für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung in Schwalbach. Die Partnerschaft mit Süwag eröffnet die Chance, Klimaschutz, Preisstabilität und Versorgungssicherheit in Einklang zu bringen – und das auf Jahrzehnte.“
Die Stadtverordnetenversammlung wird voraussichtlich noch in diesem Jahr über die Annahme der Kooperationsvereinbarung entscheiden. Sollte keine Einigung erzielt werden, müsste eine europaweite Ausschreibung erfolgen – mit unklaren rechtlichen Voraussetzungen und ungewissen Förderbedingungen. Eine Ausschreibung ohne gesicherte Netzinfrastruktur könnte zudem das Risiko bergen, dass sich keine geeigneten Bieter finden.
Die Stadt setzt daher auf Transparenz und Beteiligung. Die Bürgerversammlung am 30. Oktober 2025 bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren.
