Bürgerwerkstatt unterer Marktplatz
Am 28. Oktober 2013 stellten der Architekt Alexander Theiss (ATP) und der Landschaftsplaner Rudolf Kaufmann (Kubus Freiraumplanung) einen aus den Anregungen der Bürger entstandenen ersten Entwurf (Baustufe 1) zur Neugestaltung des unteren Marktplatzes vor. Danach soll der Platz eine neue Qualität erhalten in einer klaren, übersichtlichen Gestaltung, mit grünen Terrassen, mehr Offenheit und einer attraktiven Mischung der verwendeten Materialien. Ziel ist, dass sich dort alle gerne aufhalten. Rund fünfzig Bürgerinnen und Bürger haben sich an dieser zweiten Bürgerwerkstatt beteiligt. Die Resonanz auf die vorgestellte Idee war vorwiegend positiv.
Die 3.400 Quadratmeter große öffentliche Fläche vom Bunten Riesen bis zum Bürgerhaus soll nach dieser Idee in zwei trapezförmigen, jeweils unterschiedlich unterbrochenen Grünflächen mit einem zentralen Platz dazwischen gestaltet werden. Eine dreigeteilte grüne Terrasse vor dem Bunten Riesen, eine zweite, bestehend aus sechs kleinen „Beeten“ vor dem Haupteingang des Bürgerhauses, schräg gegenüber. Dazwischen befindet sich eine freie, vielfältig nutzbare Fläche, mit ebenerdig (flächenbündig) eingelassenem Wasserspiel und Leuchtpunkten.
Die grünen Terrassen sollen mit passenden Bäumen, Sitzgelegenheiten und Spielmöglichkeiten für Kinder bestückt werden. Alt und Jung sollen sich so zum angenehmen Verweilen eingeladen fühlen. Die Fußgängerrampen zum Parkdeck und zur Avrilléstraße wurden ebenfalls in die Planung mit einbezogen, letztere soll beispielsweise künftig weniger steil werden und eine grüne Wand erhalten. Nach diesem Konzept wird in die breite Treppe zum oberen Marktplatz eine Rampe integriert. Und grundsätzlich alle Wege auf dem unteren Marktplatz sind danach barrierefrei gestaltet. Die Planer betrachteten den unteren Marktplatz nicht isoliert, sondern im Zusammenhang mit dem Marktplatz insgesamt und der gesamten Umgebung.
Mit dieser Bürgerwerkstatt wurde nun die vierte und letzte Stufe des Beteiligungsverfahrens erreicht. Am Beginn wurde dokumentiert, was am und um den unteren Marktplatz herum tatsächlich vorhanden ist. Stufe zwei war dann die Bürgerwerkstatt am 2. Juli, als „Bürgerbeteiligung mit Planungswerkstatt I.“ Hier wurde der Bestand des unteren Marktplatzes den Bürgern und Anliegern vorgestellt und diese nach ihren Ideen und Nutzungswünschen gefragt. Als dritte Stufe erarbeiteten die Planer eine Konzeptstudie „Unterer Marktplatz“, in die Anregungen der Bürger und Anlieger eingegangen sind.
Die vorgestellte Konzeptstudie bildet jetzt die Grundlage eines Entwurfes, der dann den städtischen Gremien präsentiert werden soll. Bürgermeisterin Christiane Augsburger zeigte zum Schluss der Veranstaltung am Montagabend auf, wie es weitergehen könnte: In den Haushaltsplan 2014 sollten nun Mittel eingestellt werden, damit eine konkrete Planung erarbeitet werden kann. Sofern die städtischen Gremien zustimmen, könnten 2015 die Bauarbeiten beginnen. Auch weitere Baustufen, die die Anlieger mit einbeziehen, sind denkbar und wurden von den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern angesprochen.
Am 2. Juli 2013 fand die erste Bürgerwerkstatt zur Neugestaltung des unteren Markplatzes statt. Rund sechzig Schwalbacherinnen und Schwalbacher waren der Einladung gefolgt, dabei waren Anwohner des unteren Marktplatzes ebenso vertreten wie Schwalbacher aus allen anderen Vierteln der Stadt.
Zuerst stellte Landschaftsarchitekt Rudolf Kaufmann Bestand und Zustand des unteren Marktplatzes vor, danach moderierte Architekt Alexander Theiss den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern.
Dabei wurden die folgenden Fragen gestellt:
- Welche Eindrücke und Empfindungen stellen sich bei den Schwalbacherinnen und Schwalbacher ein, wenn sie sich tagsüber oder abends am unteren Marktplatz aufhalten oder diesen queren?
- Was sollte künftig dort anders sein?
- Und was war jetzt schon gut?
Alle Fragen führten zu einer lebhaften Beteiligung, mehr als dreißig Wortmeldungen wurden gezählt. Zum Schluss gab es noch eine „Hausaufgabe“, nämlich sich einen Vorschlag auszudenken für einen neuen Namen des unteren Marktplatzes. Die Bürgerwerkstatt II ist im Herbst vorgesehen.
Bürgerbeteiligung in vier Stufen
Das Beteiligungs-Verfahren gliedert sich in vier Stufen. Am Beginn – Stufe eins - wird dokumentiert, was am unteren Marktplatz tatsächlich vorhanden ist (einschließlich der Vermessung der unterschiedlich verlaufenden Höhenlinien des Platzes). Stufe zwei ist dann die „Bürgerbeteiligung mit Planungswerkstatt I“, in der dieser Bestand Bürgern und Anliegern vorgestellt wird und diese nach ihren Ideen und Nutzungswünschen befragt werden (Bürgerwerkstatt am 2. Juli). Als dritte Stufe erarbeiten die Planer eine Konzeptstudie „Unterer Marktplatz“, in die die Zielvorgaben der Bürger und Anlieger eingehen. In der vierten Stufe „Bürgerbeteiligung mit Planungswerkstatt II“ wird dieses Ergebnis Bürgern, Anliegern und städtischen Gremien vorgestellt. Diese Stufe bildet dann die Grundlage zur Weiterentwicklung der Konzeptstudie zum Entwurf, der dann den städtischen Gremien präsentiert wird.