Der Radsportler Albert Richter - der vergessene Weltmeister
Am 2. Januar diesen Jahres jährte sich der 80. Todestag von Albert Richter.
Albert Richter wurde am 14.10.1912 in Köln-Ehrenfeld geboren und war begeisterter Radsportler. Schon mit 20 Jahren wurde er Amateur-Weltmeister auf der Bahn im Sprint. Ein Jahr später wechselte er ins Profilager. Und zwischen 1933 und 1939 wurde er siebenfacher Deutscher Meister und zweimal Vizeweltmeister und damit ein international erfolgreicher Sportler ganz nach dem Geschmack der Nazis. Doch der junge Mann aus einfachen Verhältnissen ließ sich nicht vor ihren Karren spannen. Er verweigerte den „Deutschen Gruß“ und das Hakenkreuz auf seinen Trikots. Anfangs wurde Richter im Rad-Verband noch hoch gelobt, fiel dann aber mit seinem Mut und seiner Gradlinigkeit bei den Nazis in Ungnade. Er setzte sich für seine jüdischen Freunde ein.
Am 31. Dezember 1939 wurde er beim Grenzübertritt in die Schweiz in einem Zug verhaftet und fand dann wenige Tage später, wahrscheinlich am 2. Januar 1940, in Gestapo-Gewahrsam unter mysteriösen Umständen den Tod. Die Nazis versuchten zunächst, die Gewalttat an dem prominenten Gefangenen als Selbstmord hinzustellen.
Die Journalistin Renate Franz will die Erinnerung an Albert Richter erhalten und widmet sich in aufwendigen Recherchen und zahlreichen Interviews mit Zeitzeugen seinem Leben und seinem Tod. Die Ergebnisse ihrer Nachforschungen hat sie in einem spannendem, lesenswertem Buch zusammengefasst.
Eintritt frei
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Main-Taunus-Kreis in Kooperation mit der Stadt Schwalbach